Täterarbeit Häusliche Gewalt

1. Mai 2024 um 21:05 Uhr

JaZZ wird vom Landkreis Nienburg finanziell unterstützt, um die Täterarbeit Häusliche Gewalt im Landkreis Nienburg zu stärken. Parallel zu einem Angebot des Landes Niedersachsen versuchen wir Ort die Beratung insbesondere von männlichen Tätern Häuslicher Gewalt auszubauen und voranzutreiben.


GEWALT ist mehr als körperliche Gewalt – dies gerät oft in den Hintergrund, daher muss es trotzdem aktiv benannt werden:

Häufig leiden Betroffene neben physischer Gewalt auch unter psychischer Gewalt wie sozialer Isolation, Demütigungen, Drohungen, Einschüchterungen oder auch wirtschaftlichem Druck durch den Täter. Die verschiedenen Facette zielen umfassend auf Macht und Kontrolle.

Täterarbeit ist Opferschutz. Denn die Gewalt beenden kann nur der Täter selbst.

Zahlen und Fakten:
Zu unterscheiden sind bei der häuslichen Gewalt Partnerschaftsgewalt (auch zu ehemaligen Partner*innen) und die innerfamiliäre Gewalt (richtet sich gegen Opfer in verwandschaftlichen Beziehungen).

Die Anzahl der Opfer Häuslicher Gewalt ist in den letzten fünf Jahren deutlich angestiegen und liegt
nun bei 240.547 in 2022 – im Gegensatz dazu waren es 2018 212.896. Dies ist ein Anstieg von 13,0 %. Ca 2/3 davon waren Partnerschaftsgewalt im Jahr 2022.
In der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren gibt es die meisten Täter*innen Häuslicher Gewalt (ca. 3/4 männlich und 1/4 weiblich). Diese Zahlen aus dem Bundeslagebericht Häusliche Gewalt 2022 sind nur die offiziellen Zahlen beruhend auf angezeigten Delikten. Die Dunkelziffer wird weitaus höher sein.

„Fast alle zwei Minuten wird in Deutschland ein Mensch Opfer von Häuslicher Gewalt. Jede Stunde werden mehr als 14 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. Beinahe jeden Tag versucht ein Partner oder Expartner eine Frau zu töten“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus bei der Vorstellung des Lagebilds Häusliche Gewalt gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser und BKA-Präsident Holger Münch in Berlin.


Tatverdächtige in 2022 Partnerschaftsgewalt:
129.332 Tatverdächtige bei vollendeten und versuchten Delikten, davon 78,3 % männlich und 21,7 % weiblich.
Auffallend: Umso älter die Altersgruppe, desto höher der Männeranteil der Tatverdächtigen.

Tatverdächtige Innerfamiliäre Gewalt:
Hier ist die Verteilung bei 72,5 % männlich (49.310) und 27,5% weiblich (18.706).

Den gesamten Bericht findet man hier: https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLagebilder/HaeuslicheGewalt/HaeuslicheGewalt2022.html?nn=219004

Und hier unser Flyer zum Angebot